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Stadt und Region zum Fluss

Zwischen den Stromkilometern 640 und 711 prägt ein steter Wechsel von Landschafts- und Siedlungsbildern die Ufer rechts und links des Rheins. Die auf 71 Flusskilometern in der Region vorhandene Nutzungsmischung und Funktionsüberlagerung sind in der Form einzigartig am Rhein. Die wesentliche Aufgabe der Region ist es, diese Charakteristik zu erkennen und den damit einhergehenden Nutzungsdruck im Einklang mit der Dynamik des Flusses zu steuern.

So vielfältig sich die Rheinufer in der Region zeigen, so unterschiedlich sind ihre städtebaulichen und gestalterischen Qualitäten: Herausragende Einzelarchitekturen, hochwertige neue Stadtquartiere am Wasser und attraktive Promenaden stehen einer überwiegenden Mittelmäßigkeit an baulicher Gestaltung, Rückseiten, Mindernutzung und Brachflächen gegenüber. Nur noch an wenigen Stellen reichen naturnahe Freiräume bis an den Fluss heran. Die Durchlässigkeit uferbegleitender Wege für Fußgänger und Radfahrer ist an vielen Stellen nicht (mehr) gegeben. Daher verfolgte die Regionale 2010 das Ziel, über beispielhafte Projekte neue bauliche und freiräumliche Qualitäten am Rhein zu schaffen, Vorhandenes inwertzusetzen und die Verbindungen der Flussufer zu stärken.

Seit jeher waren auch die Ufer der Nebenflüsse des Rheins Ausgangspunkte für die wirtschaftliche Entwicklung in der Region. Und wie am Rhein haben sich die dort entstandenen Siedlungen an Wupper, Strunde, Erft oder Sieg lange Zeit von den Flüssen abgewandt. Seit einigen Jahren werden aber auch hier die Lagequalitäten für Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Naherholung und Tourismus wiederentdeckt. Die Durchgängigkeit und Erreichbarkeit der Ufer sicherzustellen, eine hohe Nutzungs- und Aufenthaltsqualität zu gewährleisten sowie ein attraktives Erscheinungsbild zu schaffen, sind auch hier wesentliche Ziele, die über Projekte im Rahmen der Regionale 2010 exemplarisch realisiert wurden.

Angesichts der Bedeutung des Rheins als europäischer Strom und seines dichten Netzes an Zuflüssen verfügt die Region Köln/Bonn über gut ausgebildete Kompetenzen im Umgang mit den Fließgewässern. Eine frühe Erkenntnis im Prozess der Regionale 2010 war es aber, dass die dahinterstehenden Institutionen und das regionale Wissen, beispielsweise zum Hochwasserschutz, noch zu wenig vernetzt sind. Dieses Defizit zu beheben und zu strukturellen Veränderungen der regionalen Zusammenarbeit zu kommen, war ein wesentliches Ziel der Regionale 2010.

Mit der Rheincharta 1.0 wurde im Rahmen der Regionale 2010 eine strategische und programmtische Zielsetzung für die regionale Raumentwicklung entlang des Rheins formuliert. Die Rheincharta dient zugleich als Selbstverständnis der regionale Akteure zum Umgang mit und der künftig Entwicklung am Rhein. Angesichts der für die Zukunft anzunehmenden verstärkten Flussdynamik (Hochwasser und Niedrigwasser) bleibt die regionale Verständigung über die besonderen Qualitätserfordernisse und die Notwendigkeit einer integrierten planerischen Betrachtung des Rheins und seiner Zuflüsse eine Aufgabe, die weit über die Regionale 2010 hinaus für die Region bestehen bleibt.

Dokumentation

gefördert durch:

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Städtebau-Förderung
Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen